Im Spätherbst 2016 kam die Leitung des Natureums in Person von Lars Lichtenberg auf den Förderverein zu, dass die 3 Stege über die Gräben im Freigelände etwas sanierungsbedürftig seien und ob der Förderverein da nicht tätig werden könne.

Die Bestandsaufnahme der „Brücken“, die vom „Holzwurmbauleiter“ Jürgen und Wolfgang durchgeführt wurde, ergab, dass eine Restaurierung keine dauerhafte Lösung ergeben würde, da sowohl die Geländer als auch Laufdielen und zum Teil auch die Brückenträger schon erhebliche Fäulnisangriffe zeigten, sondern nur ein Neubau zu einem für die Zukunft befriedigenden Ergebnis führen würde. Insbesondere, weil die Brücken in unterschiedlichen Ausführungen, Holzarten und alle recht schmal für Kinderwagen und Rollstühle waren.

Daraufhin wurde eine Neukonstruktion dreier gleichartiger Brücken entworfen, die eine Laufbreite von mindestens einem Meter haben sollen. Bei der Konstruktion wurde darauf geachtet eine Bauweise zu wählen, die von den „Holzwürmern“ auch mit den gegebenen Einrichtungen und Werkzeugen und natürlich bei den Teilnehmern vorhandenen Fähigkeiten realisiert werden können. Als weitere Herausforderung sollte der Preis für das erforderliche Material im erträglichen Rahmen liegen und weitgehend umweltverträgliche Materialien eingesetzt werden.

Von der Klönschnackrunde wurde zu Weihnachten eine Bogenbrückenkonstruktion aus Leimbindern aus Lärchenbrettern mit Dielenauflage und Geländern aus Lärchenholz abgesegnet. Das Lärchenholz wurde gewählt, weil es relativ Beständig gegen Verwitterung und Fäulnis ist, aus der Region stammt und ohne chemische Behandlung auch in unserem Klima im Außenbereich verbaut werden kann.

Für die Finanzierung nahm Sigrid als Schatzmeisterin die Aufgabe mit, die erforderlichen Mittel bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins freigeben zu lassen. Was dann im Frühjahr 2017 erfolgte.

Das erforderliche Material wurde von Thomas durch das Natureum beim Sägewerk Hagenah in ofengetrockneter Qualität bestellt. Die Bestellung der Edelstahlschrauben und sonstigen Befestigungselemente nahm Bernd in die Hand.

Ab April 2017 begannen die Arbeiten im Fahrradraum in der Küstenwelle mit dem Leimen der Bretter für die Brückenbögen, da ab diesem Zeitpunkt die Temperaturen soweit angestiegen waren, dass der Bootsleim, der eingesetzt wurde, entsprechend den Vorschriften verarbeitet werden konnte. Diese Leimarbeiten der sechs Brückenbögen wurde von Jürgen, Rolf, Ingo, Heinz-Günter und Wolfgang bis zum 15. Mai abgeschlossen. 

Während der Arbeiten wurde der Klönschnackrunde bei einem Ortstermin im Fahrradraum der Stand der Arbeiten erläutert und die weiteren Schritte erklärt.

Nachdem die Brückenbögen in der Länge und Form zurechtgesägt waren, wurden sie abgehobelt und geschliffen.

Danach wurden die Bögen mit der Laufbeplankung auf dem Platz vor dem Fahrradraum verschraubt.

Nachdem die Vorbereitungen für die Montage der Geländerpfosten, und die Balkenschuhe für den Betoneinbau angebaut waren, wurden die 2 großen Brücken (3 Meter Spannweite bei einer Breite von 1,35 Metern) dann am 29. Mai mit tatkräftiger Unterstützung von Bernd, Maikel und dem Naturemstrecker an die jeweiligen Einbauorte transportiert.

Dabei waren die größten Hindernisse die Schranke an der Einfahrt des Natureums und die diversen Hinweisschilder auf dem Transportweg.

Trotz der nicht geringen Dimensionen und des Gewichts von etwa 250 kg pro Brückenelement ging der Transport dank der erfahrenen Leute ohne größere Flurschäden an einem Vormittag über die Bühne. Einziger zu beklagender Verlust war ein abgebrochener Besenstiel. Das Malheur bietet natürlich die Möglichkeit in Zukunft beim Fegen “näher an der Arbeit“ zu sein.

Das kleinere Brückenelement für den Spielplatzsteg wurde auf dem Anhänger von Jürgen an seinen Bestimmungsort gebracht.

Am 2. Juni wurden die vier Fundamentlöcher je Brücke mit dem Bohrgerät, das Heinz-Günter besorgt hatte, vorbereitet.

Das Einsetzen erfolgte mit dem Natureumstrecker, der souverän von Rolf manövriert wurde.

Das Einbetonieren der Brückenlager erfolgte am gleichen Tag.

Danach wurden die Baustellen abgesperrt, um den Beton über die Pfingstfeiertage abbinden und etwas aushärten zu lassen. Die alten Brücken waren natürlich weiterhin für die Besucher begehbar.

Während dieser Arbeiten ließen sich die Bewohner des Grabens nicht besonders stören. Sie gingen in direkter Nähe der Bauaktivitäten unbeeindruckt ihren Tätigkeiten nach.

Nach den Pfingstfeiertagen wurden die Geländer angebracht und geschliffen, damit sich möglichst keine Späne in die Hände der erwachsenen Besucher oder der Kinder verirren können.

Die Aufgänge sind so angepasst worden, dass keine Stufen das Betreten der Brücken behindert. Damit waren die Brücken für alle Besucher gefahrlos begehbar oder befahrbar.

Nun wurden im letzten spektakulären Arbeitsschritt die alten Stege abgebaut.

Einige der Akteure betrachten sich das Ergebnis der Arbeit 3 Tage vor dem Tag des Pferdes zufrieden.

Ziel erreicht!

Die kleine Brücke wurde im Nachlauf auch noch fertiggestellt. Am 16. Juni wurde sie an ihrem Bestimmungsort einbetoniert. Damit wurde das Projekt „Brückenneubau“ rechtzeitig vor den Sommerferien vom Förderverein abgeschlossen. Mein Dank geht an alle „Mittäter“, es war eine schöne Aufgabe.

16.06.2017 Wolfgang Dreher

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